Wann es Zeit ist weiterzuziehen – 9 Anzeichen, dass ein Jobwechsel ansteht
Machst Du eine schwierige Zeit durch bei der Arbeit? Willst Du einfach nicht mehr dort sein? Du bist gelangweilt oder siehst keinen Sinn in Deiner Arbeit? Denkst Du darüber nach, Deinen Job aufzugeben, Du bist aber unsicher, ob Du das solltest? Vielleicht ist es an der Zeit, darüber nachzudenken, ob Du einen neuen Job brauchst oder ob Du dort weitermachst, wo du bist.
Rund 60 Prozent der Schweizer sind der Meinung, dass man alle drei bis fünf Jahre seine Arbeitsstelle wechseln sollte. Das fand eine Studie des Personalberatungsunternehmens Robert Walters, die Employee Insights Survey (EIS) 2015, heraus. Als Gründe für einen Jobwechsel gaben die Befragten sowohl persönliche Schwierigkeiten mit Vorgesetzten, fehlende Herausforderungen und Weiterbildungsmöglichkeiten als auch die Unternehmenskultur und –werte an.
Die Gründe für einen Jobwechsel variieren. Laut einer anderen Studie ist jeder vierte Arbeitnehmer in der Schweiz mit seinem Job unzufrieden. Natürlich können die meisten Menschen es sich nicht leisten, einen schlechten Job zu kündigen, aber schiebst Du eine Veränderung zu lange auf, kannst Du Dir und anderen um Dich herum schaden. Es kann einfacher sein, zu bleiben, vor allem, wenn Du Dich gut mit Deinen Kollegen verstehst, aber Dich Deine Arbeit nicht erfüllt. Manchmal ist es jedoch eine gute Idee, die schwierige Entscheidung zu treffen, dass eine Änderung ansteht.
Es gibt immer einen Weg, Dich wieder wohlzufühlen! Dafür bist Du hier auf diese Erde gekommen, um ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen. Da steckt manchmal harte Arbeit dahinter, wenn man sein Seelenleben vernachlässigt hat. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen: Arbeitslosigkeit, Kündigung, Überforderung wie auch Unterforderung, grosse Teams, kleine Teams, Grossraumbüro, eigenes Büro, Reisen, Konflikte, Fehler … alles habe ich schon erlebt. Für mich hat sich aber dieser Weg mehr als gelohnt, trotz vieler Tränen, Schweisstropfen, Wut, Ängsten und Verzweiflung. Und nun bin ich auf der anderen Seite und geniesse mein Leben, beruflich wie privat. Wenn es einer kann, dann können es alle anderen auch …
Der Mensch kann nicht zu neuen Ufern aufbrechen, wenn er nicht den Mut aufbringt, die alten zu verlassen. – André Paul Guillaume Gide
Für den Moment steht eines fest: Wer seiner Unzufriedenheit nicht wenigstens auf den Grund geht, bleibt in diesem Zustand stecken. Und das ist deutlich beängstigender und unangenehmer als ein Jobwechsel. Bist Du Dir bewusst, dass die Angst die Hauptbremse bei einem Arbeitsplatzwechsel ist? Du bist nicht die einzige, der es so geht. Jede neue Herausforderung und Veränderung birgt Risiken, und kalte Füsse zu bekommen gehört dazu.
Angst ist leider ein schlechter Ratgeber. Mach Dir klar, dass jede Entscheidung und Handlung einen Schritt aus Deiner Unzufriedenheit bedeutet. Vielleicht sind es mehrere kleine Schritte (z. B. eine Standortbestimmung, eine Fortbildung oder ein Bewerbungstraining), die Du machen musst, um im richtigen Job anzukommen und glücklich zu werden.
„Das ist unmöglich", sagt die Angst.
"Zu viel Risiko", sagt die Erfahrung.
"Ergibt keinen Sinn", sagt der Zweifler.
"Versuchs", flüstert das Herz …
Hier habe ich Dir neun Anhaltspunkte zusammengestellt, die Dir aufzeigen, wenn eine Veränderung ansteht.
Wenn einige dieser Punkte auf Dich zutreffen, dann ist es wahrscheinlich, dass eine Veränderung ansteht. Es ist besser, sich jetzt damit auseinanderzusetzen, bevor Deine Situation in einer Krise endet, Du immer unzufriedener wirst, Deine Launen an anderen auslebst oder Dich immer mehr zurückziehst.
1. Du denkst bereits darüber nach, einen neuen Job zu suchen.
Über das gelegentliche, durch einen schlechten Tag verursachte "Ich brauche jetzt einen neuen Job!" hinaus denkst Du häufig über einen Jobwechsel nach. Deine Grübeleien geschehen aus gutem Grund.
2. In Gesprächen mit Deiner Familie, Deinem/r PartnerIn und Freunden beklagst Du Dich sehr oft über Deinen Job, über die Mitarbeiter oder den Chef, und diese negativen Kommentare dominieren die meisten Gespräche.
Wenn jedes Gespräch am Abend mit einem negativen Kommentar zu Deinem Arbeitstag beginnt und endet, ist es vielleicht an der Zeit, über einen Wechsel nachzudenken. Ein Job sollte Dir Freude bereiten, Energie geben und keine Beschwerden hervorrufen.
3. Du fürchtest Dich montags davor, zur Arbeit zu gehen, oder Du hast generell Mühe, morgens aufzuwachen.
Es ist normal, am Morgen müde zu sein, aber wenn sich Ängste einmischen oder Du nach Ausreden suchst, nicht zur Arbeit zu gehen, dann stimmt etwas nicht. Vielleicht fängt Dein Unwohlsein bereits am Sonntagabend an. Was genau macht Dich unzufrieden?
4. Du bist bei der Arbeit weniger produktiv, hast keine Leidenschaft (mehr) und bist öfter gelangweilt oder siehst keinen Sinn in Deiner Arbeit.
Wenn Du alle zehn Minuten Facebook checkst, mit Pinterest herumspielst, auf YouTube Filme schaust oder Dich bei jeder Aufgabe langweilst, ist es ein sicheres Zeichen, dass etwas mit Deiner jetzigen Stelle nicht stimmt.
5. Du schläfst sehr unruhig, liegst oft lange wach oder kannst nicht einschlafen.
Du hast Schwierigkeiten, einzuschlafen, oder Du wachst nachts auf, weil Du Dir Sorgen um Deinen Job machst. Schlaf ist sehr wichtig für Deine Gesundheit, und arbeitsbedingter Stress kann eine Ursache für schlechten Schlaf sein. Schlechter Schlaf oder Schlafmangel kann Deine Situation gar verschlimmern und lässt Deinen Job noch schlimmer erscheinen.
6. Du bist appetitlos, oder Du isst mehr als üblich.
Der Appetit ist ein guter Indikator, wie man sich fühlt. Wenn Du aufgrund von Stress bei der Arbeit zu viel isst oder trinkst, dann ist dies ein Zeichen, sich Gedanken zu machen, was einen unzufrieden macht.
7. Du leidest vermehrt unter körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, häufigen Erkältungen oder anderen physischen Stressanzeichen.
Deine körperliche Gesundheit kann ein Indikator für Deine psychische Gesundheit sein. Wenn wir die „leisen“ Anzeichen dafür nicht hören, dass wir aus dem Gleichgewicht sind und wir uns zu wenig um unser Wohlbefinden kümmern, dann kommt der Körper und meldet sich umso stärker. Wenn Dein Job Dich also krank macht, ist das ein guter Indikator dafür, dass es Zeit ist für eine Veränderung.
8. Du hast Deinen Alkohol- oder Drogenkonsum erhöht, um Deine Situation erträglicher zu machen.
Es ist völlig in Ordnung, sich nach der Arbeit bei einem Glas Wein zu entspannen, vor allem, wenn man mit Freuden ausgeht. Jedoch geht es um die Menge … aber dies weisst Du besser als ich. Wenn Du feststellst, dass Deine Arbeit zu mehr Alkohol, Drogen oder Zigaretten führt als sonst, ist das ein Anzeichen dafür, über Deine berufliche Situation nachzudenken.
9. Das Arbeitsklima belastet Dich, und Weiterentwicklungsmöglichkeiten sind nicht gegeben.
Kommst Du gerne ins Büro? Fühlst Du Dich wohl mit den Kollegen und dem Chef, und wirst Du von ihnen respektiert, wertgeschätzt, gefördert und motiviert? Das Arbeitsklima beeinflusst die Jobzufriedenheit massgeblich. Wirst Du durch Deinen Job gefordert, erlaubt er Dir, neue Fähigkeiten und Fachkenntnisse zu erwerben. Das ist wichtig.
Wenn Du etwas nicht magst, ändere es. Wenn Du etwas nicht ändern kannst, ändere Deine Einstellung dazu.
Natürlich können diese Anzeichen Indikatoren für andere persönliche, emotionale oder körperliche Probleme sein, aber wenn Dich Deine Arbeit stresst und einige dieser Anzeichen Dir bekannt vorkommen, dann solltest Du Deine Situation überdenken. Denke daran, nicht kopflos zu kündigen. Es ist besser, einen Arbeitsplatz im Guten zu verlassen, damit Du Deinen früheren Arbeitgeber als Quelle für Empfehlungen behalten kannst.
Bevor Du Dich definitiv für einen Jobwechsel entscheidest, solltest Du Dir im Klaren sein, dass der perfekte Job wohl kaum existiert. Eine erfüllende Arbeit findet man nicht einfach so – man muss etwas dafür tun, und man muss sie sich gestalten. Sorry, wenn ich Dich enttäuschen muss. Den idealen, perfekten Job gibt es nicht, aber Du kannst Dir ein Arbeitsleben schaffen, das zu Dir, Deinen Fähigkeiten, Deinen Werten und Deinem Leben passt. Ein Job, der Dir Freude bereitet und in dem Du Dich wohlfühlst, denn schliesslich verbringen wir extrem viel Zeit am Arbeitsplatz. Deshalb ist es wichtig, dass Du Deine Fähigkeiten, Kompetenzen und Deine Werte kennst, damit Du einen Job finden kannst, der dazu passt. Das geschieht nicht von heute auf morgen, aber die Vorbereitungsphase beginnt JETZT.
Ich wünsche Dir viel Erfolg!
Carine